Fraktion DIE LINKE begrüßt klare Ergebnisse der Kommission für ein Verbot sogenannter Konversionstherapien – Achelwilm: „Grundrechtsverletzungen müssen gestoppt werden“

Das Bundesgesundheitsministerium hat im Frühjahr die Magnus-Hirschfeld-Stiftung mit der Erstellung einer Expertise für das geplante Verbot sogenannter ‚Konversionstherapien‘ beauftragt. Konversionsversuche reichen von psychischen und/oder physischen Interventionen – auch mit Medikamenten – über das Herstellen von Abhängigkeits­verhältnissen bis zur fehlinformierenden Aufklärung, z.B. von Personen im familiären Umfeld. Auch die zweigeschlechtlichen Normierungsversuche von Menschen mit intergeschlechtlichen Körpermerkmalen fallen hierunter. Doris Achelwilm, gleichstellungs- und queerpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, war Mitglied in der dazugehörigen Fachkommission. Sie bewertet das nun veröffentlichte Ergebnis positiv:

„Die Empfehlungen der Studie sind eindeutig, sogenannte Konversionstherapien sind gesetzlich zu unterbinden. Gut ist auch die Klarstellung, dass ‚Konversionsversuche‘ nicht nur Homo- und Bisexualität betreffen, sondern dass es um sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität gleichermaßen geht.“ Achelwilm hatte sich explizit dafür ausgesprochen, dass auch trans* und intergeschlechtliche Menschen vor Konversionsansätzen geschützt werden. Auch die medizinischen Leitlinien zur Behandlung von trans* und inter-Personen von 2016 und 2018 sprechen sich für eine akzeptierende Gesundheitsversorgung aus.

Die Empfehlungen der Studie weisen nun den Weg zu einem wirksamen, rechtlichen Verbot aller sogenannten Korrekturmaßnahmen, die im therapeutischen, medizinischen, religiösen oder psychosozialen Kontext stattfinden.

Achelwilm abschließend: „Das Hinwirken auf Änderungen oder Unterdrücken des Lesbisch-, Schwul-, Bi- oder trans*-Seins ist ein Akt gegen die sexuelle oder geschlechtliche Selbstbestimmung. Wir erwarten jetzt eine zügige, fundierte Umsetzung der Arbeitsergebnisse in Form eines Gesetzentwurfs. Diese Grundrechtsverletzungen müssen gestoppt werden.“