Mehr Lohn und Selbstbestimmung, "verkürzte Vollzeit": Solidarität mit den Warnstreiks der IG Metall

Am heutigen Donnerstag finden in Bremen die dritten Verhandlungen zur Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie statt. Begleitet werden diese von Warnstreiks und einer Großkundgebung am Verhandlungsort in der Vahr.

Die Bremer Bundestagsabgeordnete Doris Achelwilm (DIE LINKE) erklärt sich mit den Streikenden solidarisch: „Sechs Prozent mehr Lohn ist angesichts voller Auftragsbücher und beachtlicher Gewinne auf der einen, und zunehmender Arbeitsverdichtung auf der anderen Seite eine völlig berechtigte Forderung. Das Angebot der Arbeitgeber über eine Einmalzahlung von 200 Euro sowie zwei Prozent mehr Lohn fordert dagegen regelrecht zum Streik auf. Auch, dass die Mercedes-Beschäftigten in Bremen eine nur halb so hohe Schichtzulage erhalten wie ihre Kollegen in Baden-Württemberg, kann nicht so bleiben."

Achelwilm begrüßt, dass sich die IG Metall in der aktuellen Tarifrunde dafür stark macht, dass die Wochenarbeitszeit bei teilweisem Lohnausgleich und befristet auf zwei Jahre von 35 auf 28 Stunden reduziert werden kann. „Der Wandel der Arbeitswelt darf nicht weiter zulasten der Beschäftigten gehen, sondern sollte in ihrem Sinne organisiert werden. ‚Verkürzte Vollzeit‘ mit notwendigem Lohn- und Personalausgleich würde Menschen, die sich zwischen Lohnerwerb und Familie aufreiben, massiv entlasten und Arbeit gerechter verteilen.“

„Die größte Last schlecht bezahlter Arbeit, unfreiwilliger Teilzeitarbeit und unbezahlter Sorgearbeit tragen Frauen. Gerade Frauen könnten also profitieren, wenn der Arbeitskampf der Metaller, der sich nicht nur um Lohn-, sondern auch um Fragen von Zeit für Familienarbeit und Selbstbestimmung dreht, Schule macht. Den streikenden Kolleg*innen ist nur zu wünschen, dass sie erfolgreich sind und die Zukunftsaufgabe, bessere Arbeitszeitmodelle branchenübergreifend zu schaffen, nach vorne bringen“, so Doris Achelwilm.