Let’s care! – Diskussion der LINKEN. Links der Weser im KUSS ROSA über Strategien zur Aufwertung von Fürsorge-Arbeit mit MdB Doris Achelwilm am 23.1.2020

ThemenGleichstellungspolitik

Bremer Volksbegehren für mehr Krankenhauspersonal, Netzwerk Care Revolution, internationale Frauenstreiks, gewerkschaftliche Kampagnen zur Aufwertung von Care- und Sorgearbeit: Proteste gegen die Pflegekrise sind in den letzten Jahren lauter und sichtbarer geworden. Zu einer Care Revolution mit einer Neubewertung sorgender Arbeit und dem Ausbau solidarischer und bedarfsgerechter Gesundheitsstrukturen ist es trotz massiver Kämpfe jedoch nicht gekommen. Auch die gestern veröffentlichte Oxfam-Studie zu sozialer Ungleichheit legt einen Fokus auf die dramatische Unterbewertung von Pflege- und Fürsorgearbeit. Dass ein Mammutteil der weltweit – v.a. von Frauen – geleisteten Care-Tätigkeiten schlecht oder gar nicht bezahlt wird, trägt wesentlich zur Konzentration von Reichtum und Armutsentwicklung bei.

In Deutschland ist der Pflegenotstand in den Parlamenten angekommen, doch der nötige Systemwechsel in den Kliniken, Altenheimen oder Privathaushalten bleibt aus. Knapp zwei Drittel der vollzeitbeschäftigten Altenpflegehelfer*innen in Deutschland liegen mit ihrem Verdienst unter der Niedriglohnschwelle von 2200 Euro brutto. Das Verteilungsproblem, dass Frauen in Deutschland über 50 Prozent mehr unbezahlte Care-Arbeit leisten als Männer, wurde im Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung zwar benannt, führte aber nicht zu Konsequenzen in der Arbeitsmarkt-, Gesundheits- oder Rentenpolitik. Laut Oxfam-Studie leisten Frauen und Mädchen weltweit über 12 Milliarden unbezahlte Stunden Haus-, Pflege- und Fürsorgearbeit.

Der Kreisverband DIE LINKE. Links der Weser lädt dazu ein, über neue Anläufe und Strategien zur Aufwertung notwendiger Fürsorge-Arbeit gemeinsam mit MdB Doris Achelwilm zu diskutieren: Donnerstag, 23. Januar 2020, 19.30 Uhr, im Kuss Rosa. Der Eintritt ist frei.