Online-Veranstaltung von MdB Doris Achelwilm am 22. September 2020.

Input: Prof. Gabriele Winker (Netzwerk Care Revolution; Autorin des Buches "Care Revolution - Schritte in eine solidarische Gesellschaft")

mit: Dr. Jennie Auffenberg (Referentin für Gesundheits- und Pflegepolitik Arbeitnehmerkammer Bremen) und MdBB Maja Tegeler (Fraktion DIE LINKE. in der Bremischen Bürgerschaft)

Titelbild der Veranstaltung. Im Hintergrund ist eine ältere Person zu erkennen, die einen blauen Pulunder trägt. Eine Pflegefachkraft legt ihr die Hand auf die Schulter.

Seit Jahren fordern Aktivist*innen, dass gesellschaftlich notwendige Sorgearbeit stärker anerkannt, angemessen vergütet und gerecht verteilt wird. Die Pflegekrise in den Krankenhäusern und Heimen wird erst aufhören, wenn statt Profitdruck gute Löhne und Arbeitsbedingungen und die Maßgaben einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung herrschen. Wer die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern schließen will, muss dafür sorgen, dass sog. „Frauenberufe“ aufgewertet, steuerliche Anreize wie das Ehegattensplitting durch bessere Instrumente der Familienförderung abgelöst und unbezahlte Tätigkeiten besser zwischen den Geschlechtern verteilt werden. Eine „Care Revolution“, die nicht nur Menschen mit hoher Sorgeverantwortung besserstellt und entlastet, sondern Arbeit und Aufgaben gesamtgesellschaftlich neu bewertet, ist überfällig.

Zu Beginn der Corona-Krise gab es zwar viel Lob und Applaus für die sichtbarer gewordenen „Held*innen“ des aus den Fugen geratenen Alltags im Gesundheitssystem, Einzelhandel und Reinigungsgewerbe. Aber die zugesagten Lohnzuschläge in der Pflege wurden bis heute nicht flächendeckend umgesetzt, von der grundlegenden Aufwertung ganz zu schweigen. Gleichzeitig verdichtete sich in den Familien, die mit einem Mal ganztägige Kinderbetreuung, Homeschooling und die Doppelbelastung im Home Office schultern mussten, der Stress und die Arbeit, häufig zulasten von Frauen, die in dieser Krise auch überdurchschnittlich von Job- und Lohneinbußen betroffen sind.

Was muss geschehen, damit es zu einer gerechten Neubewertung bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit kommt? Was steht politisch jetzt an? Welche Möglichkeiten, neuen Druck und Handlungsspielräume zu entfalten, gibt es in den Parlamenten und Bewegungen vor Ort? Über diese und weitere Fragen werden Doris Achelwilm, Jennie Auffenberg, Maja Tegeler und weitere Gäste mit Gabriele Winker diskutieren.

  • Dienstag, 22. September 2020, 18:00-19:30 Uhr
  • Online-Veranstaltung: zoom.us/j/95049644044
  • Telefoneinwahl: +49 30 5679 5800 | +49 69 3807 9883 | Meeting-ID: 950 4964 4044 | Einwahl aus einem anderen Land suchen: zoom.us/u/ad07oS4ZQo